Treffen/Veranstaltungen Dorsten 1998 - Starlight-Casino

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Treffen/Veranstaltungen Dorsten 1998

Treffen / Veranstaltungen
Das 'Raumschiff ORION'-Clubtreffen in Dorsten und Betrachtungen dazu kleine Anmerkungen zum 20.6.98 - Wenn man aus Kiel anreist, dann kann man was erleben...
Text von Edna



Ja,  die Erlebnisse stürmten schon nach einer halben Stunde fließenden,  problemlosen  Autobahnfahrens auf uns ein. Dreh- und Angelpunkt, Ursache  und Auslöser: der Elbtunnel,  wie so oft im automobilen Dasein eines  jeden Menschen, der nordöstlich dieser Röhren  wohnt, wieder mal gut für  eine längere Erholungspause auf der anstrengenden Reise.
Wir  saßen also bei schwülwarmem Wetter im Auto, dachten an nichts Böses,  eher daran,  abends nach der Ankunft bereits unsere ersten holländischen  Pommes Frites zu genießen  (denn länger als bis 21.00 abends kann eine  Fahrt ab Kiel um 15.00 nach Goch am  Niederrhein gar nicht dauern.  Dachten wir...), als uns bei Quickborn fröhlich Bremslichter  und ihre  Panikgeschwister, die Warnblinkleuchten, anzwinkerten. Die so erzwungene   Rekreation haben wir fast erwartet, da der oben genannte Tunnel  erweitert wird, aber die  Erweiterung noch nicht freigegeben ist, so daß  wegen der Bauarbeiten mit Stau zu rechnen  war. Aber bei Quickborn  haben wir an den Stau noch gar nicht gedacht, eher an einen kleinen,   niedlichen Quickbornstau eben. Es dämmerte uns im Laufe der nächsten  1/2 Stunde und dank  der Verkehrsnachrichten bald, daß wir eben doch  sehr, sehr langsam dem Elbtrunnel  näherkamen, es waren ja bloß 16 km  Stau. Gemütlich wurde diese Situation unter anderem  dadurch, daß wir  ein Stück vormals glückliche Natur auf der Nebenspur als ständige  Begleiter  für die nächsten 4 1/2 Stunden hatten. Zwei große  Viehtransporter mit genervtem Rindvieh  blies liebliche Dieselwolken  durchs Fenster unseres Gefährts, das Rindvieh guckte aus  wehmütigen,  dunklen Augen melancholisch, sein Schicksal sicher ahnend (denn auch  einer  Kuh ist klar, daß sie nicht an die Costa Brava oder die Playa del  Sol zum Baden fährt, wenn  auf dem Transportvehikel 'Espana' steht; da  ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Cabanossi- Wettbewerb teilnehmen zu  müssen, doch eher größer).
Die  Landliebe-Urerzeuger stellten aber nur einen Teil unserer uns  begleitenden Bekannten  dar. Eigentlich hätte man ein Happening draus  machen können, die 70er Jahre sind ja wieder  in. Um ihr stehendes Auto  liefen sowieso die meisten Insassen irgendwann einmal in diesen  fast 5  Stunden herum, da hätte man doch spontan eine 'peace and love'-Kette  bilden können  (freie Fahrt für fromme Bürger oder so)... Egal, Chance  verpaßt, und mich nerven die 70er  sowieso.
Es  gab also z.B. noch die Familie hinter uns - ich nenne sie der  Bequemlichkeit halber mal  Frunz. Familie Frunz bestand aus Innozenz,  dem kleinen Sohn (Name auch der  Bequemlichkeit halber mal so  angenommen), Käthe-Lise, der mittelalten Mutter (nein, ich  nenne kein  geschätztes Alter, da macht man sich nur unbeliebt im Zusammenhang mit   "mittelalt"), und Siegbert, dem ebenfalls mittelalten Vater (Randnotiz  siehe Käthe-Lise). Nun  spielten diese drei ein ständiges  Bäumchen-wechsel-dich-Spiel und sorgten so für unser  privates  Rückspiegel-Kino. Käthe-Lise Füße mit ehemals weißen Tennissocken aus  dem  Fenster vorne hängend (Sohlen recht gelb, da muß mal der weiße  Riese dran riechen, Käthe- Gouda-Lise, oder wenigstens Clementine einen  Porentiefreinigungsversuch starten), Siegbert  am Steuer, Ausmaß des  Genervtseins nicht erkennbar. 5 Meter später (oder 10 Minuten  weiter)  möchte Siegbert mal hinten schlafen, also klettert Innozenz auf den  Beifahrersitz,  nachdem Käthe-Lise die angeschmuddelten Kurzwarenartikel  mit den darin befindlichen  Füßen aus dem Fenster gehievt und sich auf  dem Fahrersitz ausgebreitet hat. Siegbert versucht  unterdes, im Heck  der Fahrgastzelle die richtige Schlafposition zu finden. Ein Wälzen von   links nach rechts, von der Bauchunterseite in die ziemlich instabile  Seitenlage, in die 'toter- Fisch'-Stellung beginnt. Kurze Ruhe. Nach  einigen Minuten ändert Siegbert seine Meinung,  geschlafen hat er nun  genug, ihn interessiert jetzt der Beifahrersitz als Aufenthaltsort. Also   muß Innozenz der väterlichen Aufforderung Folge leisten, wieder seinen  Stammplatz, Papas  temporäre Schlafbank, aufzusuchen. Er tut dies mehr  oder weniger ungelenk, Papa nimmt den  Umweg übers Aussteigen,  Türöffnen, Hinsetzen. Nun kehrt der häusliche Friede wieder ein,  viel-  oder nichtssagende Gespräche werden lustlos geführt (ja, so'n  aufgezwungenens Nixtun,  wenn man was will, nämlich weiterkommen,  nervt). Einige Nanometer weiter gelangt  Siegbert allerdings zu der  Überzeugung, daß Käthe-Lise nicht fahrtüchtig genug ist für das  hohe  Tempo auf der Strecke, also ist fliegender Fahrerwechsel angesagt. Und  so weiter und so  fort. Ich möchte mich jetzt aus Familie Frunzes  Reisestauverhalten ausblenden, da es mehr  oder minder unverändert 4  Stunden so weitergeht.
Solche  oder ähnliche Szenen trugen sich zuhauf um uns herum zu. Paare scheinen  kurz vorm  Streiten, wer denn schuld sei, daß man sich in diesem blöden  Stau überhaupt befände, Kinder  quengeln Eltern an, der Hund will  gassigehen, die Geranien für Omis Schrebergarten welken,  die  Wasserdichtigkeit und das Rundumtrockenvakuum von Pampers unisex werden  in  manchen Karossen durch ihre blasenschwachen Träger einem harten  Marathon-Praxistest  unterzogen, etc.....
Und  dann gibt's noch die rechts-am-Stau-Vorbeifahrer, Fahrer mit  Automobilen der Marken  BMW und Mercedes waren erstaunlich oft darunter.  Vielleicht sollte diesen armen Bürgern  mal geholfen werden, indem die  Ordnungsbewahrer in beige-grün ihnen einleuchtend  auseinandersetzen,  daß der Standstreifen keine dritte Spur ist, und daß die Taille eines   Mercedes-S-Klasse-Wagens nicht dazu gedacht ist, sich bauchtanzartig um  weit rechts auf der  rechten Spur stehende LKWs zu winden, um sich dann  mit einem Blinkerflehen und  aufdringlicher Anlehnungsbedürftigkeit 5  km weiter vorn irgendeinem armen Stausteher  unsittlich zu nähern. Wenn  die Nachhilfelehrer dann noch nur 1000,- pro Lektion dieses   Vorzugsunterrichts vom Schüler verlangen, sind diese sicher glücklich  über die sich in ihrem  Hirn einbrennende Erkenntnis und werden nie  wieder wider besseres Wissen handeln.
Tja,  und dann das große Wunder: endlich, nach 4 1/4 Stunden im Elbtunnel,  alles fährt, alle  werden immer schneller, und dann ist die Bahn frei.  Warum nun alle vorher dagestanden  haben wie die oft zitierte Kuh,  wenn's donnert, weiß keiner. Begreifen muß ich das ja nicht,  oder?!
Nun  denn, für die ganzen restlichen 600 km haben wir dann noch mal so lange  gebraucht, bis  wir dann entnervt um 0.45 vor der elterlichen Garage  standen.
Die  Zeit am Samstagmorgen reichte gerade dazu, die verbogenen Gliedmaßen  durch etwas  Schlaf annähernd in ihre eigentliche Form zuzurückbringen  und verwirrt an einem fremden  Ort ein spätes Frühstück einzunehmen.  Also wir finden: 10 Stunden in einem Mazda 98er  Baujahr sind eine  ziemliche Strafe. Wir waren eigentlich ganz lieb und wissen nicht, wer  uns  Böses wollte. Kurzum: die Federung ist ein Witz für  durchschnittlich gewachsene  Mitteleuropäer; wahrscheinlich sitzt man  nur deutlich unter 40 kg Körpergewicht komfortabel  gefedert in der  Mühle; größer zu sein als 1,65 m ist sitz- und kopfstützentechnisch auch  nicht  eingeplant. Zumindest hatte das Auto nach dieser Fahrt einen  ganz persönlichen Namen: die  liebe Mazda Gummikuh. Unsere Bandscheiben  verneigen sich gequält vor ihr.
Nach  ein paar kleinen Einkäufen im beschaulichen Goch, Wohnstatt der  Gastgeber, mußten  wir dann aber auch los, uns durch den schwülen Tag  schleppen nach Dorsten. Da Marc dort  schon mal war und die Beifahrerin  den Weg von Goch bis Dorsten kannte, war das kein  Problem, obschon die  Transpiration im Auto unterwegs beachtlich war. Wieso hatte uns  keiner  gesagt, welche unzumutbaren Temeraturen am Niederrhein herrschen? Im  Rückblick  stellt sich heruas, daß wir mit stumpfsinniger  Treffsicherheit den bisher schwülsten Tag des  Sommers für diesen  Ausflug im warmen Auto ausgewählt hatten.
Wir  hätten auch nie geglaubt, daß wir uns bei strahlendem Sonnenschein am   Samstagnachmittag mal freiwillig und sehr gerne in einem kühlen  Kneipengelaß aufhalten  würden. Aber Tatsache, ohne Not hätte wohl  keiner der Anwesenden einen Fuß in die  schwüle Hitze draußen gestreckt.  Aufatmen beim Betreten des kühlen Gesellschaftsraumes im  "Deutschen  Eck" in Dorsten war nicht nur unsere Reaktion.
Martina  Kramer empfing als Gastgeberin sehr herzlich jeden Neuankömmling mit  fertigem,  eigens für den Anlaß hergestelltem Namensschildchen, so daß  jeder wußte, mit wem er gerade  sprach. Denn einerseits gab es wohl  viele "Neuzugänge" im ORION-Fanclub URACEEL, und  andererseits gab es  auch Menschen, die auch durch Ansprache mit Namen nicht dazu gebracht   werden konnten, sich an Gesichter zu erinnern (ich kenne da einen ganz  schweren Fall).  Martinas Mann und der Initiator des Clubs Ralf litt  sichtbar unter der Hitze und verarztete im  wahrsten Sinne im Schweiße  seines Angesichts zwei Journalisten der Ortspresse mit  Informationen  über Club und 'Convention'. Nachdem er diese Aufgabe gemeistert hatte,   wandte er sich in seiner altbewährten direkten Art zur allgemeinen  Begrüßung an die weniger  zahlreich als erhofft erschienen ORION-Fans  und stellte das Programm des Nachmittages vor.  Von 150 offiziellen  Mitgliedern waren nur ca. 30 gekommen; aber bei der Hitze fand ich   persönlich als stiller Beobachter ohne Clubzugehörigkeit und tiefere  Kenntnis der Materie,  daß 30 Teilnehmer vollkommen ausreichten, die  kühle Luft zu verbrauchen; mit 150 hätte ich  Zustände, Hitzewallungen  und Ohnmachtsanfälle bekommen. Ich konnte das daher nicht so  traurig  finden, obwohl natürlich mancher Fan vergangenen, zahlenmäßig gesunderen   Conventions hinterhertrauerte.
Einige  Orientierungsblicke in Gesichter und auf Namensschildchen begleitet von  Fragen nach  dem Anreiseweg der Betreffenden legte schnell offen, daß  trotz der relativ kleinen Zahl der  Anwesenden ihre Heimatorte die  Bundesrepublik in allen vier Himmelsrichtungen  umspannte, sogar  grenzüberschreitend war Ralfs Ruf zur Convention: Luxemburg war mit   einem Fan-Ehepaar vertreten (vermutlich ein Leckerbissen für die  Pressemuftis, das  'Dorstener Tageblatt' oder sowas ähnliches in Person  eines Zeitungs-Twens richtete gleich  bei ihrem Erscheinen begierig  Fragen an die männliche Hälfte). Innerdeutsch war von Bayern  und  Schwaben über Thüringen und Sachsen bis Schleswig-Holstein alles  vertreten, den  zahlenmäßig größten Teil machten natürlich die  NRW-Ansässigen aus mit Betonung auf  Ruhrgebiet (wa, ey, ich sach ett  dia!).
Nach  einigen Schwätzchen mit alten Bekannten oder neuen Unbekannten wurde  dann um  Ruhe gebeten für ein kurzes Referat eines Clubmitgliedes zum  Thema 'Entstehung der  ORION-Fernsehproduktionen' (in mehr oder weniger  enger Anlehnung an das in Fankreisen  anscheinend allseits bekannte Werk  von Jörg Kastner; ich wußte von nix); ja, ja lang lang ist's  her; da  war der Dietmar noch ein schöner Herr, als er mit Eva in der ORION  rumpflug...
Dann  war ein bißchen Informationsaustausch untereinander angesagt, der dann  von der durch  Ralfs Ansage eröffneten Tauschbörse abgelöst wurde.  Heftiges Gewusel unter atemlosen  Fans. Es gibt ja nun tatsächlich  Leute, die ihre ganze Space-Garderobe mit sich führen, um  diese dann  neidischen Blicken auszusetzen und sie mittels enger Verwandter, die auf  Naomi  Schiffers Spuren wandeln, am lebenden Objekt vorzuführen. Es  blitzen die Blitzlichter, es  fotografierten die Photoapparate. Und das  lebende Objekt genoß die unverhoffte Publicity.  Auf Fragen, wie er denn  diese Reliquien erworben habe, hüllte sich der Besitzer entweder in   vielsagendes Schweigen, untermalt von einem schnurrbärtigen Grinsen,  oder murmelte  mysteriös-verwunschen vor sich hin (der  Informationsgehalt der Aussagen führt zu keinen  neuen  Erkenntnissen).... man möchte sich doch einige Geheimnisse bewahren....
Dann  gab es natürlich auch Versuche, diverse ORION-Romane zu überhöhten  Preisen als  Gebrauchtexemplare an andere Clubmitglieder zu verkaufen.  Das Unterfangen torpedierte  sich jedoch selbst, da mehrere Anbieter  dieselben Hefte oder Bücher für unterschiedliche  Preise anboten; die  regulierende Kraft des Marktes setzte ein und ließ die etwas teureren   Exemplare genauso günstig wie die der anderen Anbieter werden.....
Insgesamt  gesehen war der Absatz nicht groß, denn was ein richtiger ORION-Fan  ist, der  HAT SCHON ALLES. Einzig ich hatte noch nix von ORION, aber da  ich nur assoziiert durch  Freundschaft bin und nicht unbedingt ein Fan,  wollte ich meinen neutralen Beobachterstatus  nicht durch Eindringung in  die Materie demontieren. Also liefen Angebot und Nachfrage  etwas  auseinander. Das schien die Laune der Anbieter jedoch nicht zu trüben,  denn trotz der  Kaufunlust sprachen ja alle mit allen und tauschten  Tips, Adressen und Informationen aus. Es  herrschte ein buntes Treiben  und munteres Geplausche.
Da  es außer mir noch einige fachfremde 'Assoziierte' gab, die nicht nur  wegen des ORION- Themas oder ihrer besseren Hälfte zuliebe mitgekommen  waren, ging es also auch nicht  immer überall ausschließlich um diese  innovative Joghurtbecherraumkapsel mit  Eislöffelgreifern  (Entschuldigung, die Eislöffel gehörten wohl eher den bösen,  ausgetillten  Robotern, oder wie war das noch? Ich bin eben nur  Beobachter und komme mit der Fülle neu  auf mich einströmender  Informationen nicht so ohne weiteres klar; ist ja auch egal, der   Eindruck von 60er Jahre Haushaltsartikeln war mein erster und bleibt  wohl auch ein  dominierender - Untertitel wie "Quarkalarm im Tupper-All"  oder "Das Nirentischfiasko auf  Raumsonde Xox" drängten sich mir  jedenfalls auf, unseriös, ich weiß; es mögen mir alle  echten Fans  verzeihen!) und ihre Besatzung (heiße Klamotten!), sondern die allgemein   menschliche Begegnung wurde auch gepflegt; aus eigener Erfahrung kann  ich nur sagen, daß  es sehr interessant und auch lustig war, mal von  West nach Ost über Süd nach Nord  (bundesrepublikanisch gesehen)  miteinander zu palavern. Zünftig, fand ich; oder pfundig! Ich  hab eine  nähere Vorstellung, wo Dresden liegt, wie es aussieht und wie groß es  ist; oder auch,  was eine patente Schwäbin in die Rheinmetropole mit den  gemächlichen Menschen verschlägt  (ob i däsch verpacke könnt, weisch i  nät).....
Wieder  trat Ralf in Erscheinung (er fungierte als so ne Art Kreuzung aus  Confrencier á la  'Grand Prix de la Chanson d'Eurovision'-Ilja Richter  und einem Gong: immer, wenn er etwas  verlautbarte, kam was neues), Ralf  gongte also zum Essen, das er und seine Frau Martina  netterweise für  dieses Treffen mit der Wirtin des 'Deutschen Eck' arrangiert hatten. Nur  zu  eifrig strömten die hungrigen Massen in geordnetem Chaos zu den  adrett gedeckten Tischen  und harrten ungeduldig der Leckereien, die da  kommen sollten (Appetit ist wohl immer noch  die ursprünglichste  Triebfeder menschlichen Verhaltens; er aktiviert auch die Trägen, kann   ich aus eigener Erfahrung mit einem manchmal Trägen beisteuern). Wir  wurden zügig bestens  versorgt, die 'Eck'-Betreiber waren unverzüglich  mit dampfenden, gut gefüllten Schüsseln  voller goldbrauner Kroketten,  knuspriger Pommes Frites und duftender Bratkartoffeln zur  Stelle, denen  auf dem Fuße Platten mit sehr raumgreifenden, flächendeckenden Wiener   Schnitzeln in mehr als ausreichender Zahl folgten. Die sahen nicht nur  verlockend aus,  sondern sie schmeckten auch sehr gut. Damit die  knusprige Schnitzelhülle nicht trocken die  gierigen Schlünde  hinunterkraxeln mußte, gesellten sich auf die reichlich beladenen Tische   sofort Schüsseln mit Zigeunergemüsesoße und Champignonrahmsoße zu den  vorzüglichen  Fleischlappen. Auch die Soßen erfreuten sich eines beinahe  unanständig reißenden Absatzes,  rappzapp war nix mehr da. Am  mangelnden Nachschub hat das übrigens nicht gelegen.  Es kauten und  genossen also alle 30 Anwesenden unter Schwätzchen das Con-Mahl und   amüsierten sich prächtig, soweit ich das beurteilen kann. Schweigen  senkte sich jedenfalls für  keinen Moment über die Tafel; höchstens  wurde das muntere Geplauder schon mal durch  lautstarke Rangierwünsche  betreffs der Soßenschüsseln überdeckt. Die Pommes wollen eben   flutschen, und die meisten ließen ihre Beilagen wohl mit besagten Soßen  runtergurgeln in die  Mägen.
Nach  einem langsamen Ausklingen des Essens, auch der Hungrigste wurde  irgendwann von  Sättigungsgefühlen heimgesucht (es gibt da so ein  grinsendes Schnitzelmonster aus dem  Großraum Köln), wandelten wir dann  vollen Bauches wieder in den angrenzenden ORION- Raum, um nach einem  kleinen After-Dinner-Schwätzchen vom Gong Ralf darüber informiert  zu  werden, daß nun einer der Höhepunkte des Abends gekommen sei: die große  Tombola!!!!!!  Nun ja, was soll ich als Nicht-Fan dazu sagen.  Hauptgewinn war ein T-Shirt mit Motivdruck  (Szene aus 'Laurin und die  Prilblumen', 'Im Protonentrichter der Tempotücher', 'Kekstorte  im  Hyperraum' oder sowas, keine Ahnung; ich werde erst mal meinen  Begleiter, den Fan,  fragen müssen; der reißt mir sicher ob des  entweihenden Umgangs mit der Materie die Rübe  ab), um das sich vorher  schon verstohlen Menschen mit Wunschdenken ('wenn ich das  gewinne...')  herumgedrückt hatten. Ich entnehme mal den handtellergroßen  Kinderstaune- Augen, daß es sich tatsächlich um eine begehrte Trophäe  für einen wirklichen ORION-Fan  handlen muß. Diverse Bücher zum Thema  ORION, ein Puzzle (wer kann schon Dietmar  falsch zusammensetzen), eine  Single (Vinyltonträger, echt antik; Seltenheitswert nach Ralfens   Aussage) und jede Menge 'Fanschokolade'; so die beschönigende  Umschreibung für ein  Erzeugnis aus dem Hause Ferrero, das den  fernsehenden Eltern von grundschulpflichtigen  Kindern als  Gesundheitskost für Nachwuchs aus dem Busen der Natur angepriesen wird   ('Kinder Country' lautet die recht irreführende Bezeichnung des  Artikels; mit einem  Aufbewahrungsort für nervige Jungs und Mädels hat  es ja nun nix zu tun). Da auch wir  'Fanschokolade' gewannen, konnte ich  mich mit meinen eigenen Geschmackszellen davon  überzeugen, daß die  Fernsehwerbung auch dringend nötig ist, um durch ständige  Wiederholung  den Eltern einzuprägen, daß ZUCKER das ist, was Kinder am meisten   brauchen. Irgendwann glauben sie's ja vielleicht. Diese 'Leckerei'  versiegelt echt zuverlässig  jede Geschmackssynapse.  So mein recht  unmaßgeblicher Eindruck...
Wer  nun welchen Preis gewonnen hat, kann ich wegen der Fülle der Preise  nicht mehr ganz  nachvollziehen (soviel Fanschokolade...). Ich bitte um  Nachsicht für diese protokollarische  Schludrigkeit. Jedenfalls dauerte  die Verlosung eine ganze Weile und wurde von  freundlichem  Unterhaltungsgemurmel begleitet. Als sie dann zuende war, sah man  überall  zufriedene Gesichter, hier und da wurden noch Informationen  getauscht, und generell gab  Ralf als Anregung in die Runde, für eine  'Convention 2000' vielleicht einen etwas höherem  Beitrag zu erheben und  dafür einen der an der Fernsehproduktion Beteiligten einzuladen,   möglichst einen der Schauspieler natürlich. Die Idee fand Anklang, so  daß Ralf versprach, die  Möglichkeiten und Kosten dafür zu überprüfen.
Mittlerweile  war der Uhrzeiger stramm auf 22.00 vorgerückt, und mit beschaulichem   Gebrummel untereinander, letzten Zigaretten und Getränken als  Wegzehrung packten  langsam die meisten der Anwesenden ihre Sachen ein,  tauschten Adressen, verabschiedeten  sich und machten sich nacheinander  auf den Weg nach Hause. Ich denke, es war ein  gelungenes Treffen, bei  dem jeder etwas Interessantes für sich entdecken konnte.
Auf  diesem Weg möchte ich daher ganz unparteiisch und sicherlich im Namen  aller den  Organisatoren Martina und Ralf Kramer noch einmal für ihre  Mühe danken.
Damit wünsche ich allen Lesenden erholsame Lektüre.
Tschüß Edna

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