Merchandising Sekundärliteratur
Merchandising im Wandel der Zeit
Raumpatrouille (2000/2005)
Josef Hilger's (ORION-Museum)
Sammelleidenschaft und Akribie ist es zu verdanken, daß die Raumpatrouille- Freunde nun
wirklich alle Informationen zur Serie haben können.
Die Erweiterte Neuausgabe (2005) verzögerte sich zwar ebenso wie die Erstauflage (2000),
jedoch hat sich das warten in jedem Fall gelohnt.
Wo das "große Raumschiff ORION-Fanbuch" aufhörte fängt
dieses Buch erst so richtig an.
Das beginnt schon ganz am Anfang mit den ersten SF-Plänen des
ORION-Schöpfers Rolf Honold, den man hier genauer kennenlernt.
Die Autoren (Honold, Larsen), die Episoden (natürlich),
sämtliche Schauspieler (bis zu den Komparsen) mit
vielen biographischen Daten, die Bavaria und die Produzenten,
ein tiefer Blick in die Trickkiste der Macher
(vom Reissturm bis zur Preßluft- Explosion),
das Merchandising, der Weg zur Kultserie über die Jahre --
Alles da. Die reich bebilderten Seiten sind dicht bepackt mit Informationen.

Manchmal wird man von der Detailfülle des Buches erschlagen, etwa bei der Beschreibung der Tricks.
Doch war es, in Anbetracht der vielen Fehlinformationen die sich
im Laufe der Jahre angesammelt haben, an der Zeit, gewisse Dinge richtig zu stellen.
Nicht nur sämtliche Rollen werden gelistet, auch das gesamte Team
hinter der Kamera wird vorgestellt. Den Tricks, den Modellen wie der ORION
und der Dekoration wird viel Platz eingeräumt.
Vorhanden ist der ganze Drehplan und Angaben zur eingesetzten Technik.
Die Kostüme werden zwar beschrieben, aber hier macht sich das
Fehlen von Detailaufnahmen (Stiefel, Jacken...) - am besten noch in Farbe - bemerkbar.
Die Farbsektion der Neuausgabe zeigt neben den ORION-Uniformen immerhin die
GSD-Leute Tamara und Villa.
Vorhanden sind Entwürfe der Designerin ebenso wie
Materialangaben für jedes Kostüm, so daß vielleicht jemand zum schneidern angeregt wird.
In Interview-Ausschnitten kommen die Leute hinter den Kulissen zu Wort.
Viele der an der Serie Beteiligten wissen durchaus das da etwas besonderes produziert worden war:
"Wir waren natürlich begeistert und auch stolz auf das, was wir
da machen konnten..." (Regisseur M.Braun)
Der Neuausgabe präsentiert sich als Paperback in etwas schlankerem Format.
Inhaltlich wurde wie angekündigt "erweitert". Überall finden sich zusätzliche Details.
Komplett neue Kapitel gibt es zu den Außendrehorten (man kann das Buch somit als "Tourguide"
einsetzen :-), zur Choreographie, zur französischen Version, über die offiziellen Presseinformationen,
zur Filmhistorie, zur ORION-LKS sowie ein Interview mit Wolfgang Völz.
Sogar alle Honold-Kurzgeschichten aus den Illustrierten "Praline"
und "Freitag" sind enthalten.
Auch der Anhang hat zugelegt, u.a. mit einer Übersicht der Metallrangabzeichen.
Nicht zu vergessen, das noch einmal zig Fotos hinzukamen (es ging nur Pipos Delirium S.36 verloren),
und in der Mitte 25 Farbfotos eingefügt wurden.
Das Buch ist was man erwartet hat: Das Buch zur SERIE.
Die Romane kommen nur am Rande vor, immerhin mit allen Auflagen und Angaben zur Heft-LKS (nur in Neuausgabe).
Ein Fanbuch wie man es sich wünscht.

Raumpatrouille (Neuausgabe)
- Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
- Preis: ca. 25 Euro
- Seiten: ca. 466
- ISBN: 3-89602-626-7
- Autor: Josef Hilger
- Erschienen: 3/2005
(Daten der Erstauflage, 12/2000, Raumpatrouille ORION: DM 44.-, 250 Seiten, ISBN: 3-89602-334-9)
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Das große Raumschiff ORION Fanbuch
Die beiden Auflagen des Fanbuchs (1991 Goldmann Verlag; erweitert: 1995 Tilsner
Verlag "Die phantastische Geschichte des Raumschiffes ORION") von Jörg
Kastner sind längst vergriffen.

Inhaltlich bewegt sich das Taschenbuch weitgehend an der Oberfläche.
Dies ist allerdings nicht verwunderlich, da es auf jeweils >200 Seiten nicht
nur auf die TV-Serie sondern sehr stark auch auf die (Heft)-Romanserie
eingeht und andere Aspekte (Filmhistorie, Bavaria- Filmpark u.a.)
kurz beleuchtet.

Fazit: Die nicht-organisierten Fans hielten endlich ein Hintergrundwerk in
Händen und der Beweis dass ein Markt für Raumpatrouille -
Sekundärliteratur exisitiert, war erbracht.